19.2.09

Zahl rechtsextremer Straftaten steigt auf Rekordniveau

KRIMINALSTATISTIK

So viele Straftaten von Rechtsextremen gab es noch nie: Vorläufigen Angaben des Bundesinnenministeriums zufolge stieg die Zahl der registrierten Delikte auf 14.000 - dabei wurden 773 Menschen Opfer rechter Gewalt. Die Zahl der rechtsextremen Straftaten ist 2008 einem Medienbericht zufolge auf Rekordniveau gestiegen. Die vorläufigen Zahlen, die das Bundesinnenministerium auf monatliche Anfrage übermittelt, summierten sich im vergangenen Jahr auf fast 14.000 Delikte, wie die ARD-"Tagesschau" auf ihrer Website berichtete. Darunter seien 735 Gewalttaten gewesen, bei denen 773 Personen verletzt wurden. Durch Nachmeldungen, die sich aus der Feinabstimmung der Landeskriminalstatistiken ergeben, könnten die Zahlen allerdings sogar noch erheblich steigen. Wie die ARD berichtet, lag die Summe der vorläufigen Monatsangaben 2007 bei knapp 11.000 rechtsextremen Straftaten. Die endgültige und offizielle Statistik wies dann sogar mehr als 18.000 Delikte aus. Wobei das Bundesinnenministerium darauf hinweist, dass der Anstieg 2008 zum Teil auf eine veränderte Erfassung von Delikten zurückzuführen ist. Bezogen auf die Einwohnerzahl gab es der ARD zufolge in Ostdeutschland die meisten rechtsextremen Gewalttaten. Allein im Dezember wurden in Sachsen elf rechtsextreme Angriffe registriert, in Berlin sieben und in Thüringen sowie Brandenburg jeweils drei. Aber auch Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen liegen nach absoluten Zahlen immer wieder in der Spitzengruppe. Die Ermittler zählten für das Jahr 2008 bislang 7118 Tatverdächtige sowie 241 vorläufige Festnahmen. Gegen 17 von ihnen wurde Haftbefehl erlassen. Außerdem legte das Innenministerium - ebenfalls auf Anfrage - die Zahlen über antisemitische Straftaten im Jahr 2008 vor. Demnach gab es nach Angaben des Senders insgesamt 1089 solcher Delikte, darunter 32 Gewalttaten mit 36 Verletzten. Im Vorjahr wurden nach vorläufigen Zahlen 951 judenfeindliche Straftaten registriert, darunter 34 Gewaltdelikte mit 23 Verletzten.

 

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,608319,00.html

Victor W.

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